Praxis Höhn

Psychologischer Psychotherapeut Dipl. Psych. Markus Höhn

Was ist Psychotherapie?

Unter Psychotherapie versteht man die Behandlung von psychischen Störungen und Erkrankungen mit psychologischen Mitteln. Sie reicht von der psychologischen Führung von Patienten über beratende und unterstützende Interventionen bis hin zum Einsatz spezieller therapeutischer Verfahren durch eigens hierfür ausgebildete Psychologische Psychotherapeuten und Ärztliche Psychotherapeuten. Hierzu gehört die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP), welche in Deutschland als ein wissenschaftlich fundiertes, anerkanntes therapeutisches Verfahren gemäß der Psychotherapierichtlinien des gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen gilt. Hinsichtlich der Richtlinien erfüllt die TP die „gesetzlichen Erfordernisse einer entsprechend ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Psychotherapie“.    

 

Was ist Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)? 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)... ist die am häufigsten erbrachte Leistung in der psychotherapeutischen Versorgung. Die TP ist ein effizientes, wissenschaftliches Verfahren, das den aktualisierten unbewußten (unverstandenen) Konflikt und die therapeutische Beziehung ins Zentrum der Behandlung stellt.  

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)… ist ein Psychotherapieverfahren, das aus der Psychoanalyse abgeleitet worden ist und auf modernen psychoanalytischen Theorien gründet. Die Behandlung findet im dialogisierenden Gespräch im Gegenübersitzen statt. Die TfP findet typischerweise einmal in der Woche statt. Es können jedoch auch Bedingungen vorliegen, die je nach aktuellem Bedarf eine Frequenzsteigerung bzw. Frequenzstreckung nötig werden lassen. 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)… enthält als grundlegendes Element das Konzept der hilfreichen Beziehung, d.h. die Erfahrung des Patienten, dass der Therapeut unterstützend und hilfreich ist, sowie das Erleben, aktiv innerhalb einer Kooperationsbeziehung an der Lösung seiner Probleme arbeiten zu können (Kächele 1985). 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)… geht von einem oder mehreren begrenzten aktuellen Konflikten aus. Die hierbei erlebten Gefühle werden therapeutisch aufgearbeitet. Dazu ist es häufig entscheidend, den Bezug zu wichtigen frühen Erlebnissen und Beziehungsmustern herzustellen. Durch das damit verbundene Wiedererleben von alten und oft verdrängten Gefühlen wird eine neue und bewusste Auseinandersetzung mit diesen Erfahrungen möglich gemacht. Dadurch verändert sich der Umgang mit den aktuellen Problemen in günstiger Weise.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)… macht die unbewusste Psychodynamik seelischer Störungen mit psychischer oder somatischer Symptomatik zum Gegenstand der Behandlung. Sie behandelt die unbewusste Psychodynamik aktuell wirksamer Konflikte bei krankheitswertigen Störungen. 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) … wird immer dann eingesetzt, wenn Störungen behandelt werden sollen, die zwar einerseits in den inneren Konflikten der Patientin bzw. des Patienten verwurzelt sind, die andererseits aber in einer spezifischen und für den Therapeuten klar erkennbaren Weise an aktuelle Umstände geknüpft sind, die diese Störungen und Symptome aktualisieren. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie geht es also darum, einen inneren Konflikt auch "neurotischen Konflikt" soweit zu bearbeiten, wie dieser Konflikt aktuell zu Beschwerden, Krankheitserscheinungen und Symptomen führt.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) ... ist immer eine "fokussierte", auf einen Brennpunkt konzentrierte Therapie, eine Behandlung, in der es von Anfang an um bestimmte Themenstellungen geht. Das bedeutet auch dass die Zeitdauer für eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie von Anfang an begrenzt sein muss. In manchen Fällen kann eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als so genannte "Kurzzeittherapie" mit maximal 24 Sitzungen durchgeführt werden, im Normalfall sind jedoch für eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie 60 bis 100 Sitzungen notwendig. Insgesamt ist es sicherlich so, dass tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie vom Patienten eine Fähigkeit und Bereitschaft zur aktiven, entschlossenen und zielstrebigen Mitarbeit verlangt. Die meisten Patienten sind allerdings zu dieser Mitarbeit fähig und bereit. 

Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TP) …lässt eine Indikation bei nahezu jeder psychotherapiebedürftigen Krankheit oder Störung zu. Insbesondere neurotische und Persönlichkeitsstörungen (so genannte frühe Störungen) und psychosomatische sowie somatopsychische Krankheiten und Störungen bilden Hauptindikationen.  

Link:

Indikation und Wirksamkeit Psychoanalyse und Psychoanalytische verfahren in der medizinischen Versorgung, Herausgeber: Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (pdf-datei)


"Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie" Prof. Dr. Lieberz (Deutsches Ärzteblatt 95, heft 31-32 (03.08.1998), seite a-1909)